Nachdem man sich mit einer 23:13 Bilanz äußerst knapp gegen den TTC Reutlingen im Kampf um den 2.Tabellenplatz der Bezirksliga Alb durchsetzen konnte, war der verdiente Lohn die Teilnahme an der Relegation zur Landesklasse.
Am frühen Samstagmorgen machten sich Alex, Rolf, Elmar, Günter, Silvia und Thorsten auf den Weg nach Sulgen. Johannes kam als 7. Mann mit und stellte sich darauf ein eventuell für die angeschlagenen Thorsten oder Elmar zum Einsatz zu kommen.
2 Spiele erwarteten uns: Zuerst kam es zum Duell gegen den Zweitplatzierten der anderen Bezirksliga (Oberer Neckar), TSV Nusplingen 3, danach wartete der SV Tübingen auf uns.
In Sulgen angekommen wurden erst einmal die Mannschaftsführer, rund um Thorsten, instruiert und man konnte sich mit dem mehr oder weniger geliebten Butterfly Ball vertraut machen. Mit etwas Verspätung starteten um 10:10 Uhr 4 Relegationsspiele parallel an 8 Tischen.
Gegen den TSV Nusplingen 3 ging man schon als Favorit ins Rennen, dennoch war Konzentration und Vorsicht angesagt. Elmar verzichtete im ersten Spiel auf seinen Einsatz, da er sich am Vortag bei Gartenarbeiten starke Knieschmerzen einhandelte.
Von Minute 1 an wurde von den mitgereisten Fanlagern Stimmung in der Halle gemacht und man bekam sofort die Besonderheit der Relegation zu spüren, was man nicht mit einem normalen Spieltag vergleichen kann.
In den ersten beiden Partien ging jeweils das Doppel 2 gegen das gegnerische Doppel 1 als Sieger hervor. Johannes und Thorsten mussten sich gegen Max Klaiber und Maximilian Zepf in Satz 1 erst einmal aufeinander anpassen, danach waren sie spielbestimmend und gewannen in 4 Sätzen. Alex und Rolf sahen sich schnell einem 0:2 Rückstand ausgesetzt gegen das Gespann Gerd Klaiber/Vanessa Klaiber. Danach sah es vor allem in Satz 4 (11:1) so aus, als würden sie das Spiel noch zu ihren Gunsten drehen können. Doch im 5. Satz lief es dann plötzlich nicht mehr so rund und man verlor mit 6:11.
Das (meistens) verlässlichste und (vielleicht) beste Dreierdoppel der Bezirksliga Günter und Silvia konnten gegen Frank Schreiber und Michael Klaiber mit einem 3:1 Sieg eine gute Ausgangslage für die kommenden Einzel schaffen.
Am vorderen Paarkreuz hatten Alex (gegen Gerd Klaiber) und Johannes (gegen Max Klaiber) ihre Gegner ziemlich gut im Griff und waren jeweils in 3 Sätzen siegreich.
Rolf ließ Vanessa Klaiber in Satz 1 erstmal keinen Punkt machen, auch Satz 2 schnappte er sich mit 11:6. Danach verpasste er es die Begegnung frühzeitig in Satz 3 für sich zu entscheiden und seine Gegnerin kam immer besser zurecht. Mit 9:11 & 7:11 glich die Nusplingerin in Sätzen aus und es wurde auf einmal wieder spannend. Im fünften Satz gelang es Rolf dann, sich Mitte des Satzes entscheidend abzusetzen und doch noch den Sieg und das 5:1 für seine Mannschaft zu holen.
Als sich dann noch Günter in 4 Sätzen gegen Schreiber, und Silvia in 3 Sätzen gegen Michael Klaiber durchsetzen konnten, blickte man auf ein souverän erscheinendes 7:1.
Doch die nächsten Spiele hatten es in sich und fast wäre es unter Umständen nochmal richtig knapp geworden.
Zuerst fand Thorsten nie zu seinem Spiel. Zu seiner Verwunderung gelang dem jungen Nusplinger Zepf nun auch der Rückschlag deutlich besser, mit dem er im Doppel noch so seine Probleme hatte. Mit 0:3 musste Thorsten seinem Gegner zum Sieg gratulieren.
Weiter ging es mit Johannes, der gegen Gerd Klaiber auch am Rande einer Niederlage stand und nur mit viel Mühe mit 11:9 im 5. Satz gewinnen konnte.
Alex und Max Klaiber lieferten sich ein grandioses Duell. Immer wieder kam es zu längeren Ballwechseln, bei dem der junge Nusplinger mit seiner langen Noppe viel zurückbekam. Alex gelang es mehrere Matchbälle in Satz 4 abzuwehren und diesen mit 16:14 zu gewinnen. In einem ebenso spannenden und knappen letzten Satz war es dann aber Max Klaiber der mit 13:11 die Oberhand behalten sollte.
Die Devise von Rolf lautete, die komplette Atmosphäre und Stimmung aufzusaugen und mitzunehmen. Bei seinen 3 Einsätzen (1 Doppel + 2 Einzel) fiel die Entscheidung erst immer in fünften Satz. Im Spiel gegen Frank Schreiber bekam er die kompromisslose Rückhand seines Gegners immer besser in den Griff und war zudem oft mit seinem Aufschlag sehr erfolgreich. Ende des vierten Satzes und einer 2:1 Führung machten sich seine Mannschaftskameraden + Anhang bereit den bevorstehenden Erfolg mit Ratschen zu feiern. Doch 6 Matchbälle blieben ungenutzt und der Satz glitt ihm mit 16:18 noch aus der Hand. So war es ein Zittern bis zum Schluss, ehe Rolf bei 10:9 der letzte Punkt gelang und damit den 9:3 Sieg eintütete.
Nach dem gelungenen Auftaktspiel hatte man jetzt von 13 Uhr bis zum Abschlussspiel gegen Tübingen 5 Stunden (am Ende waren es 6 Stunden) die Zeit mehr oder weniger sinnvoll zu überbrücken. Zuerst saß man gemeinsam zusammen und füllte die Reserven mit Frikadellen, Kartoffelsalat und vieeeel Soße wieder auf. Danach entschieden sich manche für ein kurzes Nickerchen auf der Weichbodenmatte, andere wiederum gingen an die frische Luft.
In der Halle hatten zwischenzeitlich die 14 Uhr Spiele begonnen und auch hier konnten tolle und vor allem sehr spannende Partien beobachtet werden. Viele Mannschaften auf Augenhöhe standen sich gegenüber, sodass es zu etlichen 9:7; 8:8 Ergebnissen kam.
Auch der SV Tübingen konnte seiner Favoritenrolle gerecht werden und einen 9:2 Erfolg über Nusplingen verbuchen. Damit war auch klar, dass ein Unentschieden im Duell mit Tübingen nicht zum direkten Aufstieg reichen würde.
Durch die engen & langen Spiele am Mittag verschoben sich die 3 abschließenden Begegnungen von 18 Uhr auf 19 Uhr. Hier kam es zu den Duellen TTC Ergenzingen 3 – SV Tübingen; TTV Gärtringen 2 – CVJM Grüntal und TuS Metzingen – SSV Schönmünzach.
Und die Stimmung war im Vergleich zum Vormittag nochmal auf einem anderen Level. Dafür verantwortlich waren vor allem die Anhänger von Schönmünzach und Metzingen, die die Halle in einen Hexenkessel verwandelten.
In unserem Spiel gegen Tübingen ließ sich Thorsten im Doppel aufstellen, Elmar übernahm dafür im Einzel.
Im Duell gegen Mader/Tebbe mussten Thorsten und Johannes ziemlich schnell die Tübinger Überlegenheit einsehen. Das Spiel des Tübinger D1 Gespanns war den beiden zu schnell und man fand auch keine passende Lösung. Damit stand ein ernüchterndes 0:3 zu Buche.
Den nächsten Dämpfer musste man verkraften, als Alex und Rolf gegen die stark spielenden Böhler/Hübner mit 1:3 den Kürzeren zogen. Umso wichtiger war daraufhin, dass sich Günter und Silvia in einer eng geführten Begegnung mit 3:1 durchsetzen konnten (+10, +9, -9, +9).
In den folgenden 2 ½ Stunden entwickelte sich nun ein wahrer Schlagabtausch beider Mannschaften. Das erste große Highlight des Abends lieferten sich Alex und Markus Mader. Beide Spieler konnten mit dem hohen Tempo des anderen gut umgehen, so entwickelte sich ein Hochrasanzspiel auf Augenhöhe mit tollen Ballwechseln. Leider sollte das Spiel einen bitteren Verlauf aus Alex/Ergenzinger Sicht nehmen. Mehrere Matchbälle im vierten Satz wehrte Mader zum Teil grandios ab, konnte dann seinerseits mit 17:15 auf 2:2 Sätze ausgleichen und am Ende auch noch das Spiel für sich entscheiden.
Johannes gelang ein wichtiger Sieg und damit der Anschluss zum 2:3, er überwindete erfolgreich ein kurzes Negativloch in Satz 2 und gewann gegen Tebbe in 4 Sätzen.
2 wichtige Siege am mittleren Paarkreuz trugen dazu bei, dass man erstmals mit 4:3 in Führung gehen konnte. Elmar bewies wieder einmal auf faszinierende Art und Weise, was ihn auszeichnet. Gegen einen starken Karl Böhler hatte er immer einmal mehr als sein Gegner eine Antwort auf Lager und gewann in 4 Sätzen. Rolf ging erneut über die volle Distanz, konnte sich von einem 1:11 in Satz 3 und einem 1:2 Satzrückstand aber erholen und brachte am Ende nervenstark den Sieg über die Ziellinie.
Gegen einen der besten Landesklasse Spieler am hinteren Paarkreuz Eberle zeigte Silvia ihre Klasse und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Eine 2:1 Führung konnte sie aber nicht in einen Sieg verwandeln, der Tübinger war in Satz 4 & 5 etwas zu stark.
Günter hatte in den ersten 2 Sätzen kein Konzept gegen das harte Topspinspiel seines Gegners. Beeits vor einer Woche kam es zum Duell gegen Jakob Gönner bei den Reutlinger Stadtmeisterschaften, dort musste Günter nach 2:0 Führung noch die Niederlage hinnehmen. Jetzt stand er selber mit 0:2 mit dem Rücken zur Wand und ihm gelang tatsächlich in erstaunlicher Manier die Revanche.
Nach dem ersten Einzeldurchgang war man damit bei teilweise absurden Lautstärken mit 5:4 knapp in Führung.
Zum richtigen Zeitpunkt konnten Alex und Johannes zwei sehr gute Leistungen zeigen und einen Dreisatz- und Viersatzerfolg verzeichnen. Mit 7:4 war man nicht mehr weit vom Sieg entfernt, allerdings warteten noch harte Spiele auf uns.
Zuerst musste Rolf anerkennen, dass sein Gegner (Böhler) aus den schwierigsten Situationen noch den Punkt erzielte und auch sonst Fehler für ihn ein Fremdwort war. Eventuell hätte Rolf nochmal das Spiel drehen können, doch ein enger dritter Durchgang ging mit 11:13 verloren und damit auch das Spiel.
Es war Elmars Verdienst, der uns den wichtigen achten Punkt und eine 8:5 Führung bescherte. Von einem Satzrückstand ließ er sich nicht aus der Ruhe bringen und war siegreich mit 3:1 über Hübner.
Jetzt fehlte nur noch ein Sieg um sich gegen eine starke und ausgeglichene Tübinger Mannschaft durchzusetzen und damit fix berechtigt wäre in die Landesklasse aufzusteigen. Doch die Tübinger stemmten sich mit allem was sie hatten dagegen, konnten beide Spiele am hinteren Paarkreuz gewinnen.
Damit kam es zum Showdown bei 8:7 im Schlussdoppel zwischen Alex/Rolf und Mader/Tebbe. In einer ebenbürtigen Partie schafften es Alex und Rolf sich zweimal knapp den Satz mit 11:9 und 13:11 zu gewinnen. Mit einer 2:0 Führung waren es aber im weiteren Verlauf die Tübinger, die immer mehr Druck ausübten und dabei gleichzeitig die Fehlerquote senken konnten. So schmolz der Satzvorsprung nach und nach, die beiden Tübinger brachen nicht mehr entscheidend ein und gewannen Satz 3, 4 und 5 mit 11:7.
Damit endete eine ausgeglichene Partie um kurz vor 23 Uhr wahrscheinlich leistungsgerecht mit 8:8, Tübingen gelingt damit der Klassenverbleib und der TTC3 beendet die Relegation mit einem Sieg und einem Unentschieden stark auf Platz 2. Jetzt muss man abwarten ob man eventuell in die Landesklasse nachrücken könnte.
Um noch einmal die Ausgeglichenheit und die Emotionen der Relegationsspiele zu verdeutlichen: Sowohl Gärtringen gegen Grüntal, als auch Metzingen gegen Schönmünzach trennten sich mehr oder weniger zeitgleich mit 8:8.